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Islamisten rufen zu Terror in Deutschland auf

Welt-Online:

http://www.welt.de/politik/article4733878/Islamisten-rufen-zu-Terror-in-Deutschland-auf.html

 

4. Oktober 2009

Von Thorsten Jungholt

 

Radikale Islamisten haben in zwei Drohbotschaften erneut zu Gewalt gegen Deutschland aufgerufen. In einem Internetvideo forderten Kämpfer der Islamischen Bewegung Usbekistans (IBU) deutsche Muslime zum Heiligen Krieg auf. Auf einer arabischen Internetseite wurde ein Anschlag "im Oktober" angekündigt.

 

 

Ein Sprecher des Bundeskriminalamts (BKA) bestätigte die Existenz der Drohungen und sprach von der Fortsetzung einer seit mehreren Wochen andauernden Angstkampagne mit immer neuen Videobotschaften. Das Bundesinnenministerium verwies auf seine entsprechenden Warnungen. „Das untermauert unsere Darstellungen von hochproblematischen Reisebewegungen", sagte eine Sprecherin von Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU).

 

Nach Angaben der Sicherheitsbehörden gibt es weiter eine abstrakte Gefahr, aber keine Informationen zu konkreten Anschlagsplanungen. Zum Tag der Deutschen Einheit waren deshalb vor allem für das zentrale Fest in Saarbrücken und rund um die Festmeile in Berlin die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden. Auch auf dem Münchner Oktoberfest gab es mehr Kontrollen und weiträumige Absperrungen.

 

Gezeigt werden in dem Propagandafilm hauptsächlich Kampfszenen im pakistanischen Grenzgebiet, das Alltagsleben in den Trainingslagern der IMU sowie eine längere Predigt von Yassin Chouka alias „Abu Ibrahim". Offensichtlich werden in dem Trainingslager schon kleine Kinder im Umgang mit Schusswaffen geschult. Sie erhalten islamistischen Unterricht. Auch mehrere blonde, europäisch wirkende Jungen sind zu sehen.

 

Parallel tauchte im Internet ein Text in arabischer Sprache auf, in dem mit einem blutigen Anschlag in Deutschland gedroht wird, der angeblich an einem Sonntag im Oktober stattfinden soll. Die Nachricht wurde auf einer islamistischen Seite hinterlassen, die in der Vergangenheit mehrfach Mitteilungen und Videos des Terrornetzwerks al-Qaida verbreitete. Nach BKA-Angaben wird die Botschaften derzeit von Fachleuten untersucht.

 

In den vergangenen Wochen waren mehrfach Video- und Audiobotschaften mit Drohungen gegen Deutschland im Internet aufgetaucht. „Diese Postings fügen sich als Ausfluss der Medienkampagne islamistischer Gruppen der vergangenen Wochen und Resonanz auf diese in das Lagebild ein", sagte ein Sprecher des Bundeskriminalamtes der AP. Damit solle die Bevölkerung verunsichert und eingeschüchtert werden.

 

Am Wochenende sorgten massive Sicherheitsvorkehrungen bei den Feiern zum Jahrestag der Deutschen Einheit und beim Münchener Oktoberfest für Aufsehen. Womöglich wegen Terrorandrohungen ging die Zahl der Besucher auf dem Oktoberfest zurück: Kamen in der ersten Woche 3,3 Millionen Gäste, waren es in der zweiten nur noch rund 2,4 Millionen. Nach mehreren islamistischen Drohvideos war am vergangenen Montag rund um die Theresienwiese ein Sicherheitsgürtel mit verschärften Kontrollen eingerichtet worden.

 

Am Donnerstag hatte die Polizei ein mutmaßliches Al-Kaida-Mitglied in Offenbach bei Frankfurt festgenommen. Der 24-jährige Adnan V. wird verdächtigt, im Internet Propaganda für die Terroristen gemacht zu haben. Außerdem wurde nach Angaben der Ermittler in seiner Wohnung Material zum Bau einer Bombe gefunden.

 

Der hessische Ministerpräsident Roland Koch warnte vor einer Aufweichung der Sicherheitsgesetze. „Wir haben großen Respekt vor Bürgerrechten. Aber es gehört zu den schützenswerten Rechten der Bürger dazu, nicht einem Anschlag zum Opfer zu fallen", sagte Koch dem „Hamburger Abendblatt".    (mit AP)



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