Alle Fakten nennen
Nahost – Israel droht weite
Der Zürcher Oberländer - Ausgabe vom 4. März 2008
Nach jeder israelischen Militäraktion gegen palästinensischen Terror, wiederholen sich die gleichen Abläufe: Israel wird dafür scharf verurteilt und kommt bei den Medienberichten in Radio, Fernsehen und Zeitung schlecht weg. Warum nimmt man sich nicht die Mühe alle Fakten einer solchen, zugegebener Massen schwierigen Aktion, aufzuzeigen?
Warum wurde nicht darüber berichtet, dass Israel vor dem Einmarsch in Gaza eine Terrorzelle bei Chan Yunis bekämpfte, die einen grossen Terroranschlag in Israel geplant hatte? Man fand heraus, dass ihre Kämpfer im Iran ausgebildet worden sind.
Warum wurde nicht darüber berichtet, dass nicht nur hunderte Kassam- Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert wurden, (seit dem Sommer 2007 über 700 Raketen auf Sderot, einer Ortschaft im israelischen Kernland) sondern seit jüngstem auch Grad - Raketen, die mit den Katjuschas zu vergleichen sind, welche die Hisbollah im Libanonkrieg gegen Israel einsetzte?
Warum wurde nicht darüber berichtet, dass 90 von den 116 getöteten Palästinensern, bewaffnete Kämpfer waren? (Die USA wären froh, sie würden nur annähernd eine solche Zahl im Irak erreichen).
Warum wurde nicht darüber berichtet, dass die im Iran produzierten Grad - Langstreckenraketen, von der Hamas aus dichtbesiedelten Gebieten, wie zum Beispiel Gazastadt, abgeschossen werden? (Damit soll bezweckt werden, dass es für die Israeli schwierig wird, die Abschussrampen zu finden und zu zerstören, ohne Zivilisten zu gefährden).
Israel zog sich 2005 einseitig aus Gaza zurück in der Hoffnung, die Palästinenser würden dies nutzen das Land aufzubauen und nicht mehr Israel zu terrorisieren. Alles worauf sie sich als Gemeinschaft einigen können, ist, was sie zerstören, nicht aber was sie aufbauen möchten. In Gaza fehlt es an allem, nur nicht an Waffen.
Unserer Aussenministerin würde es gut anstehen, solche Fakten endlich zur Kenntnis zu nehmen, bevor sie zum wiederholten Male vorschnell Israel einseitig verurteilt. (Welches Land würde seine Zivilbevölkerung nicht schützen wollen?) Immerhin sind Gespräche mit dem Iran im Gang, bei denen es um Energielieferungen in die Schweiz geht. Einem Land, in dem heute - nicht gestern - Steinigungen und öffentliche Hinrichtungen stattfinden.
Erwin Jenni
Ottikon, Switzerland
|